Für IHN, nicht für uns
KURZ GESAGT
Für uns Christen ist Öffentlichkeitsarbeit heute ein wesentliches Werkzeug für die Verkündigung der frohen Botschaft, die uns Jesus aufgetragen hat. Wir sind zu allen Menschen in unseren Pfarren, in unserer Umgebung gesandt.
Den überwiegenden Teil dieser Menschen erreichen wir heute NUR mehr durch wirksame Medien- und Öffentlichkeitsarbeit der Pfarre. Schon deshalb MÜSSEN wir viel und gute Öffentlichkeitsarbeit betreiben. Nicht für uns, sondern als Auftrag Christi.
Jesus spricht über das Leben und die Menschen direkt an
Die Apostel sind die ersten Öffentlichkeitsarbeiter des Christentums. Sie haben – bei allem Gegenwind – ihre Botschaft wirksam verbreitet und das Wort hat seine Wirkung nicht verfehlt. Die Menschen haben sich Jesus und seinen Jüngern zugewendet und angeschlossen. Das alles ohne Printmedien und ohne digitale Kommunikation. Über Jahrhunderte verbreitete sich die Frohe Botschaft in alle Länder und Kulturen, weil Jesus das Leben anspricht und seine Boten zu allen Zeiten den Menschen nahe sind.
Unser Leben ist das aufgeschlagene Buch, das die Menschen zuerst lesen. Sie erkennen die Wirksamkeit des Wortes Gottes, wenn wir leben, was wir verkünden. Unsere Gemeinden schreiben täglich ein Stück dieser Botschaft. Wir sind berufen, die Frohe Botschaft hinaus zu den Herzen aller Menschen zu bringen; in die Wüsten der Großstadt, zu den einsamen Inseln im Land, zu den Alten und zu den jungen Menschen, die uns im Dschungel der Vielfalt der Angebote nur schwer finden. Wir in der pfarrlichen Öffentlichkeitsarbeit sind berufen, den Menschen von unserem Christsein und dem christlichen Leben unserer Gemeinschaft zu erzählen. Mit den modernen Medien – vom gesprochenen Wort über das Pfarrblatt bis zu den digitalen Medien – werden wir durch vielerlei Ressourcen unterstützt.
Kirche muss die Herzen entzünden
Papst Franziskus sagt: "Wir sind aufgerufen, Zeugnis abzulegen von einer Kirche, die das Haus aller Menschen sein soll. Sind wir fähig, das Antlitz einer derartigen Kirche zu vermitteln? Die Kommunikation trägt dazu bei, der missionarischen Berufung der ganzen Kirche Gestalt zu geben … Auch im Kontext der Kommunikation bedarf es einer Kirche, der es gelingt, Wärme zu vermitteln und die Herzen zu entzünden.“ (Botschaft zum 48. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel 2014)
Wir verkünden Jesus Christus, der uns Weg, Wahrheit und Leben ist. Wir sind berufen, der ganzen Schöpfung das Evangelium zu bringen. Pfarrliche Öffentlichkeitsarbeit muss auf allen Ebenen deutlich machen, wofür Kirche steht und Kirche als Gemeinschaft der gelebten Frohen Botschaft zu verkünden.
Kirche in den Medien sichtbar machen
"Öffentlichkeitsarbeit ist die wichtigste Kanzel, um das Evangelium in den Blutkreislauf gesellschaftlicher Zirkulation zu bringen.“ (Bischof Hermann Glettler)
Pfarr- und Diözesangrenzen spielen für die Menschen heute nur noch selten eine Rolle. Sie gehen dorthin, wo sie ein sinnvolles Angebot ausmachen. Unterschiede gibt es da noch im urbanen und ländlichen Bereich. Umso wichtiger ist es, Kirche in den Medien und auch in den sozialen Netzwerken sichtbar zu machen. Wir müssen auf die Digitalisierung der Lebenswelten reagieren und auch in die virtuelle Welt eintauchen, daran führt kein Weg vorbei.
Das bunte Miteinander der Kirche zeigen
Wir haben – gerade als Pfarrgemeinde – mit dem Evangelium einen kostbaren Schatz. Der bietet mehr als die immer wiederkehrenden Themen wie etwa Zölibat oder Kirchenbeitrag. Kirche bedeutet buntes und lebendiges Miteinander im Einsatz für die Armen, für Frieden, für den Dienst am Nächsten, für die Schöpfung, im Verbreiten der Botschaft Jesu, in der Trauerbegleitung, in der Kinder- und Jugendarbeit, beim Pfarrcafé, bei Prozessionen, im Gottesdienst, …
Halten wir auch die Augen offen für die vielfältigen Gaben und Fähigkeiten, die in den Pfarrgemeinden vorhanden sind. Sie bereichern das Team, ergänzen das wunderbare Mosaik der bunten Pfarrgemeinde und ermöglichen den verschiedenen LeserInnen verschiedene Zugänge. Öffentlichkeitsarbeit ist auch wichtiger Impulsgeber für Innovation. Kommunikation nach außen bedingt auch gute Kommunikation innerhalb der Pfarre. Die Aufgabe zu vernetzen, intern zu kommunizieren und die Gemeinde dabei unterstützen, Orte der Lebendigkeit und Freude zu sein, ist Basis einer guten Außenarbeit.
„Wie viele Wege zu Gott gibt es?“ So viele Wege, wie es Menschen gibt. Wenn wir Jesus Christus als Orientierung vor Augen haben, können wir sicher sein, dass die Richtung stimmt. Wir reifen heran und wachsen – an jedem Wort.
Text: Michael Gstaltmeyr