Welche Pfarrmedien brauchen wir?
Kurz gesagt
Das Pfarrblatt ist das bekannteste Pfarrmedium. Neben weiteren "Offlinemedien" wie Schaukasten, Plakate, Flyer, Folder und Schriftenstand wächst für Pfarren die Bedeutung von "Onlinemedien". Dazu zählen die Website, der (Email-)Newsletter und die verschiedenen Sozialen Netzwerke, auch "Social Media". Alle Medien haben Vor- und Nachteile und sollten zielgruppenbewusst ausgewählt werden.
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Warum brauchen wir Pfarrmedien?
Welche Medien passen zu welchen Zielgruppen?
Das Pfarrblatt.
Das Pfarrblatt ist das einzige Medium, das regelmäßig Personen erreicht, die nicht zur Gemeinde gehören. Die meisten Pfarren verteilen es an alle EinwohnerInnen des Gemeindegebiets. Pfarrblätter haben eine äußerst hohe Auflage und Reichweite. Damit sind sie die erste Wahl, wenn es um Mitgliederbindung geht. Um dieses Ziel zu erreichen, ist darauf zu achten, dass das Pfarrblatt auch ein Instrument zur Verkündigung ist und nicht nur interne Informationen enthält.
Ziele des Pfarrblatts:
- Kirche sichtbar machen und ins Gespräch bringen
- Glauben bezeugen
Vorteile:
- Erreicht viele Menschen
- Verdrängung durch Online-Medien nicht absehbar
Nachteile:
- Hoher Produktionsaufwand
- Fordert ggf. Unterstützung durch ExpertInnen (z.B. Grafik)
- Inhalte müssen vorhanden sein und aufbereitet werden
- Vergleichsweise hohe Kosten
- Mangelnde Aktualität
Die Pfarrnachrichten.
Die Pfarrnachrichten werden oft in Form eines Wochenzettels verbreitet. Es ist ein aktuelles Medium, in dem Gottesdienste und Veranstaltungen bekanntgemacht werden. Auch kurzfristige Ankündigungen finden Platz. Je nach Infrastruktur und Vernetzung der Gemeinde vor Ort liegen Pfarrnachrichten auch in Geschäften und lokalen Treffpunkten auf.
Ziele der Pfarrnachrichten:
- Gottesdienste und Veranstaltungen
- kurzfristig ankündigen
Vorteile:
- Für kurzfristige Termine
- GottesdienstbesucherInnen können persönlich angesprochen werden
- Geringer Produktionsaufwand
Nachteile:
- Wöchentlicher Zeitaufwand
Der Schaukasten.
Schaukästen sind im öffentlichen Raum, meist an Gebäuden der Gemeinde, angebracht. Sie bewerben mittels Plakaten und Flyern eigene Veranstaltungen und bieten Informationen rund um das Gemeindeleben. Das Potenzial von Schaukästen wird oft unterschätzt!
Ziele von Schaukästen:
- Kurz und prägnant informieren,
- Veranstaltungen bewerben
- Aufmerksamkeit im Vorbeigehen erregen
Vorteile:
- Wird von vielen PassantInnen gesehen
- Kreative Gestaltungsmöglichkeiten
- Schnell veränderbar
Nachteile:
- Wirkt schnell unordentlich oder altbacken
- Viel Ablenkung im öffentlichen Raum
Eine Besonderheit bilden die langsam entstehenden "digitalen Schaukästen". Ein Bildschirm zeigt wechselnde Sujets wie Plakate, Fotos und Videos.
Plakate.
Plakate bewerben öffentlich Veranstaltungen oder geben Glaubensimpulse. Sie werden an Stellen mit viel Publikumsverkehr, insbesondere in Schaukästen, angebracht.
Ziele von Plakatwerbung:
- Kurz und prägnant informieren
- Aufmerksamkeit erregen
- Veranstaltungen und Image bewerben
- Glaubensimpulse geben
Vorteile:
- Sehr auffällig durch Größe
- Transportiert prägnante Aussagen
- Wahrnehmung durch viele PassantInnen
- Botschaft wird auch unbewusst wahrgenommen, bleibt bei vielen Kontakten im Gedächtnis
Nachteile:
- Nur für kurze Botschaften geeignet
- Geringe Aufmerksamkeit in „Werbedschungel“ und Straßenverkehr
- Gute Ideen und Gestaltung notwendig
- Unflexibel bei nachträglichen Änderungen
Flyer, Folder & Postkarten.
Diese Druckprodukte eignen sich als Werbematerial für Veranstaltungen, Kurzbotschaften oder zur Weiterleitung auf andere Medien (z.B. Website). Als Flyer werden ein- oder beidseitig bedruckte Papiere in handlichem Format bezeichnet. Folder sind mehrseitige Flyer, die ihren Namen einem oder mehreren Falzen verdanken. Postkarten bestehen typischerweise aus festerem Papier. Verteilt werden diese Medien mit originellen Botschaften meist als Mitnahmeartikel. Um die Papierverschwendung zu begrenzen, muss die Anzahl gut kalkuliert sein.
Ziele von Flyern, Foldern & Postkarten:
- Aufmerksamkeit erregen
- Informieren und Interesse wecken
- Weiterleitung zu anderen Medien anregen
Vorteile:
- Werden aufgehängt oder aufgelegt mehrmals wahrgenommen
- Relativ kostengünstig
- Mit Vorlagen simpel zu erstellen
- Weiterleitung auf andere Medien möglich
- Große Reichweite möglich
Nachteile:
- Viele Flyer bleiben ungelesen
- Botschaft muss originell sein
- Gefahr, in der Masse unterzugehen
Der Schriftenstand.
Ein Schriftenstand findet sich klassischerweise im Eingangsbereich von Kirchen. Auch in Pfarrzentren und Kindergärten wird auf diese Art geworben. Ausschlaggebend ist eine ordentliche Präsentation der Flyer und Broschüren. Je nach den örtlichen Gegebenheiten dient ein Prospekthalter, ein Tisch oder ein Regal als Präsentationsfläche.
Ziele eines Schriftenstands:
- Flyer, Broschüren und andere Medien zur Mitnahme präsentieren
- Informationen gesammelt bereitstellen
Vorteile:
- Gut besuchte Standorte
- Unkomplizierte Mitnahme für BesucherInnen
Nachteile:
- Wirkt schnell unordentlich
- Muss laufend gewartet werden
Anrufe und persönliche Gespräche.
Ein echtes Gespräch ist und bleibt die effektivste Art, eine Botschaft weiterzugeben. Der Stellenwert persönlicher Kommunikation sollte neben den vielen Medien nicht vergessen werden.
Vorteile:
- Bleibt in Erinnerung
- Gefühle, Gestik und Mimik transportierbar
- Direkte Reaktionen erkennbar
Nachteile:
- Nicht immer und mit jedermann möglich
- Setzt Offenheit und Empathie bei GesprächspartnerIn voraus
- Für schüchterne Menschen herausfordernd
Die Website.
Eine aktuelle und gepflegte Website ist ein absolutes Muss für jede Pfarre. Das Internet dient mittlerweile in fast allen Altersklassen als erstes Medium zur Informationsbeschaffung.
Ziele einer Website:
- Schnelle Information bzgl. AnsprechpartnerInnen und Terminen
- Detaillierte Informationen zu Gemeinde, Einrichtungen, Personen,…
- Unterhaltung, z.B. Wissenswertes
- geistliche Impulse
- Auffindbarkeit und Sichtbarkeit
Vorteile:
- Beliebtestes Mittel zur Informationsbeschaffung
- Wird von fast allen Generationen genutzt
- Ständig verfügbar, überall abrufbar
Nachteile:
- Pflege und Aktualisieren der Inhalte ist zeitintensiv
- Know-how und ggf. externe MitarbeiterInnen werden benötigt
Der Newsletter.
Newsletter werden regelmäßig per E-Mail versendet. Sie enthalten eine Zusammenfassung aktueller Termine und Ankündigungen in kurzer und bündiger Form. Oftmals ist ein Link zu ausführlichen Berichten und Ankündigungen auf der Website enthalten.
Ziele von Newslettern:
- Prägnante Informationen zu aktuellen Themen und Terminen
- Weiterleitung auf Website
Vorteile:
- Verlinkung zur Website möglich
- Geringe Kosten
- Einfache Umsetzung
- Mobil abrufbar
- Intern und extern verwendbar
Nachteile:
- Können als nervig empfunden werden und werden oft nicht geöffnet
- Gehen in der täglichen Flut von E-Mails unter
- E-Mail-Adressen müssen bekannt sein
Das Rundmail.
Rundmails ähneln Newslettern. Allerdings werden sie nur bei Bedarf, d.h. vor einem bestimmten Ereignis, versendet.
Soziale Medien (auch: Soziale Netzwerke, Social Media).
Soziale Medien sind in aller Munde. Gemeint sind Plattformen im Internet, auf denen die Benutzer miteinander kommunizieren und sich austauschen, z.B. über kurze Texte, Bilder oder Videos. Die Idee der (weltweiten) Vernetzung ist dabei zentral. Im Gegensatz zu üblichen Websites wird der Inhalt der Sozialen Netzwerke überwiegend von den Benutzern selbst erstellt. Die Portale werden sowohl von Privatpersonen als auch von Gruppen und Unternehmen benutzt. Die bekanntesten Plattformen sind Facebook, Twitter, Instagram, TikTok und Snapchat. Auch die Video-Plattform Youtube und das Portal Pinterest erfreuen sich großer Beliebtheit.
Vorteile:
- Breite Zielgruppe
- Junge Zielgruppe
- Nutzung der Plattformen meistens kostenlos (oder zumindest günstig)
Nachteile:
- Hohe Streuverluste, d.h. die Beiträge kommen bei vielen Personen an, die nicht interessiert sind
- Erstellung der Inhalte ist aufwändig
- Popularität der Netzwerke schwankt
- Wenig Aufmerksamkeit, da die Nutzer mit Informationen überflutet werden
Text: Julia Ungerer